Zukunftscluster „nanodiag BW“

Das Innovationsnetzwerk verbindet Disziplinen:

  • naturwissenschaftliche Grundlagen
  • Materialwissenschaften
  • Nanotechnologie
  • Mikroelektronik
  • mikrofluidische Analytik
  • klinische Medizin

Krankheiten aufspüren - Gesundheit fördern

Das sind die Leitlinien von nanodiag BW. In jedem Körper können Informationen zu möglichen zukünftigen Erkrankungen wie Krebs, Diabetes oder Alzheimer versteckt sein. Diese versucht der Forschungscluster, mit einer neuartigen Technologie zu entschlüsseln. Hierfür werden winzig kleine Löcher, sogenannte Nanoporen, in hauchdünne Membranen eingebracht. Mit Hilfe der Poren sollen die in Proteinen versteckten, sogenannten epigenetischen Informationen über Erkrankungen entschlüsselt werden. Es ist das Ziel von nanodiag BW, diese Nanoporentechnologie in innovative Produkte und Dienstleistungen zu überführen, um beispielsweise Krebs-, Diabetes-, Herz-Kreislauf-, neurodegenerative und Infektionserkrankungen früher als bisher erkennen und auch gezielter behandeln zu können. nanodiag BW ist also ein Innovationsnetzwerk, das dazu beitragen will, die Gesundheit aller Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.

Nanoporen im Einsatz für die molekulare Diagnostik der Zukunft klären epigenetische Faktoren bei Krankheiten auf und verbessern die Prognostik.
Beim Kick-Off-Meeting treffen alle Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Projektpartner von nanodiag BW zusammen. © Hahn-Schickard

Innovationsnetzwerke stärken

Um Deutschlands forschungsstarke Regionen und zukunftsweisende Ideen zu fördern, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) „Clusters4Future“ ins Leben gerufen. nanodiag BW („Nanoporentechnologie für die molekulare Diagnostik der Zukunft") ist einer von bundesweit 14 geförderten Clustern, der den Wissens- und Technologietransfer von exzellenter Forschung in neue Produkte und Anwendungen ermöglicht. Er wird federführend koordiniert von der Hahn‐Schickard‐Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. und der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg. Beteiligt sind mehr als 40 Akteure aus Forschung und Industrie.

 

In Freiburg gelingt der Technologie- und Wissenstransfer

Hier verschmelzen Erkenntnisse des Universitätsklinikums Freiburg und des Max-Planck-Instituts für Epigenetik und Ergebnisse von Membranforscher_innen des Physiologischen Instituts der Universität mit Entwicklungen in Mikro- und Nanotechnologie und künstlicher Intelligenz aus der Technischen Fakultät und der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung. Die Vision aller Beteiligten ist es, mit Hilfe von Nanoporensensoren sogenannte „epigenetische“ Veränderungen an Proteinen zu entschlüsseln. Die angestrebte Translation dieser neuen Technologie in die klinische Praxis soll die Prävention, Diagnostik und Therapie verbreiteter Erkrankungen verbessern und einen regionalen Beitrag zur internationalen Gesundheitswirtschaft leisten: mit Fachkräften neuen Profils und einem Aufwuchs an Arbeitsplätzen. An der Verwertung der Ergebnisse sind die Freiburger Start-ups Actome, Ionera und Temicon beteiligt und auch weitere Neugründungen sind angestrebt.

Hahn-Schickard unterstützt Start-ups und KMUs bei der Produktentwicklung und Herstellung von Funktionsmustern für Diagnostik und Analytik. Im eigenen Reinraum stehen dafür verschiedene Prozesse und Fertigungslinien zur Verfügung. © Hahn-Schickard, Klaus Polkowski
Nanodiag
© Hahn-Schickard, Wolfgang von Sperl

„Freiburg ist ein Standort, an dem die Translation von Forschungsergebnissen in die Praxis besonders gut gelingt! Die Vorteile bestehen in einer multidisziplinären und gut verzahnten Infrastruktur, die die Entwicklung komplexer Systeme begünstigt. Und Freiburg zeichnet sich besonders durch eine lebendige Gründer- und Innovationskultur aus.“

Apl. Prof. Dr. Felix von Stetten,
Clustersprecher von nanodiag BW und Mitglied der Institutsleitung Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V.

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