Brückenbau zwischen Kontinenten

Dr. Ayelen Groismans wissenschaftlicher Pfad nach Freiburg

Freiburg zieht Wissenschaftler aus aller Welt an. Eine davon ist Dr. Ayelen Groisman, Neurowissenschaftlerin und Biologin aus Argentinien, die ihre wissenschaftliche Laufbahn an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg fortsetzt. In diesem Interview spricht sie über ihren beruflichen Start in Freiburg, ihre Liebe zur Forschung und ihre ganz eigene Sichtweise auf das Leben in der Stadt.

 

Dr. Ayelen Groisman, Neurowissenschaftlerin & Biologin

Dr. Ayelen Groisman: Als Biologin promovierte ich im Fach Neurowissenschaften an der Universität Buenos Aires in Argentinien. Während meiner Doktorarbeit erhielt ich eine Auszeichnung von der International Brain Research Organization, die mir einen Kurzaufenthalt in den USA finanzierte. Hier entdeckte ich meine Leidenschaft für die Erforschung von Verarbeitungsprozessen im Gehirn wie Gedächtnis, Lernen und Wahrnehmung.

Auf meiner Suche nach internationalen Forschungsgruppen, die sich mit diesen Themen befassten, stieß ich auf Prof. Johannes Letzkus an der Universität Freiburg. Seine Forschungsinteressen harmonierten perfekt mit meinen, und gemeinsam entwickelten wir ein Forschungsprojekt, in dem wir Ideen austauschten. Trotz der Herausforderungen der Pandemie, konnten wir dank Online-Meetings und -Brainstormings erfolgreich zusammenarbeiten.

Durch die Förderung internationaler Stipendien (European Molecular Biology Organization (EMBO), Alexander von Humboldt-Stiftung) konnte ich 2021 nach Freiburg kommen um hier außergewöhnlich wettbewerbsfähige Forschung zu betreiben.

Dr. Ayelen Groisman: Mein Start in Freiburg gestaltete sich sehr angenehm, denn die Stadt ist wunderschön und voller Studenten aus aller Welt. Die Menschen hier sind offen und herzlich. Ich wurde auch von meinen neuen Kollegen und Vorgesetzten an der Unviversität Freiburg äußerst freundlich aufgenommen. Natürlich gab es auch Herausforderungen – vor allem die Sprache stellte eine große Hürde für mich dar.

Ich empfehle Neuankömmlingen sich über Social Media Gruppen, die sich auf Freiburg fokussieren, zu vernetzen. Dort gibt es einen regen Austausch und hilfreiche Informationen für Neulinge, um sich besser zurechtzufinden. Sogar eine passende Wohnung habe ich so gefunden – eine Aufgabe, die besonders herausfordernd sein kann.

Dr. Ayelen Groisman: Ich verbinde mit Freiburg auf jeden Fall die Wissenschaft. Denn der Wissenschaft und dem Austausch mit der Forschungsgemeinschaft habe ich es zu verdanken, diese Stadt kennenlernen und hier leben zu dürfen. Ich bin sehr glücklich, dass meine Forschungsinteressen mich in diese wunderbare Stadt voller Leben und einer wunderschönen Umgebung geführt haben.

 

Dr. Ayelen Groisman: Es gibt eine Menge Dinge, die ich an Freiburg schätze:
Zum einen die freundlichen Menschen, die interessiert am Austausch von Kultur und Sprache sind. Das hilft sehr, mehr über die Kultur und Traditionen von Freiburg zu erfahren.

Außerdem sind die Landschaften atemberaubend schön. Mit zahlreichen Wanderwegen im Schwarzwald kann man immer etwas Neues entdecken und es wird einem nie langweilig. Viele Seen laden außerdem zum Schwimmen oder Entspannen ein.

Was ich außerdem sehr schätze und genieße, sind die vielen Musikfestivals hier in der Stadt und in der näheren Umgebung. Ich liebe auch die badische Küche – einfach köstlich diese große Auswahl an Gerichten und Desserts!

Und last but not least: das herrliche Wetter. Obwohl die Winter hier kälter und länger als in Argentinien sind, erlebt man in Freiburg alle vier Jahreszeiten gleichermaßen.

Dr. Ayelen Groisman: Das ist eine knifflige Frage, denn ich hatte definitiv schon zahlreiche schöne Momente hier. Einer der glücklichsten Momente war letzten Sommer, als ich mit meiner Familie im Schwarzwald grillen war. Wir machten ein traditionelles „Asado“, wie wir ein Grillfest in Argentinien nennen. Toll, dass man dafür in Freiburg so viele öffentliche Grillplätze nutzen kann.

Dr. Ayelen Groisman: Ich weiß es leider noch nicht. Ich bin auf jeden Fall so lange hier, um mein Postdoc-Projekt durchzuführen und werde daher einige Jahre in Freiburg verbringen. Was danach geschieht, wird sich erst noch zeigen. Diese Situation kennen viele  Wissenschaftler_innen – wir müssen in der Lage sein, unsere Forschung mit der globalen Gemeinschaft auszutauschen und gleichzeitig müssen vor Ort spezifische Anforderungen für unsere Forschung erfüllt sein. Beispielsweise könnte ein Laborwechsel notwendig sein, je nachdem, welche Ausstattung wir für unsere zukünftigen Projekte benötigen. Das können bestimmte Mikroskope oder spezielle technische Geräte sein. Ich denke, die zukünftigen wissenschaftlichen Fragen und Interessen werden mir helfen, den nächsten Schritt zu bestimmen … Ich bin jedenfalls gespannt, was die Zukunft bringt!

„Der Wissenschaft, meinen Forschungsinteressen und dem Austausch mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft habe ich es zu verdanken, diese Stadt voller Leben und mit einer wunderschönen Umgebung kennenzulernen.“

Dr. Ayelen Groisman
Neurowissenschaftlerin und Biologin aus Argentinien